Startseite | Kontakt | Impressum | Was Sie wissen sollten

Geschäfte-Betriebe

Auf dieser Seite möchte ich etwas über Handwerker und Geschäfte von Wißkirchen in der Vor- und Nachkriegszeit schreiben. Eventuell kann ich von den älteren Mitbürgern Informationen erhalten und diese hier festhalten.
Diese Dokumentation finde ich wichtig, damit sich die jungen Leute ein Bild vom Dorfleben in Wißkirchen vor nicht einmal 50 Jahren machen können.

Betriebe und Geschäfte in Wißkirchen

Wisskirchen früher (Seite wird noch bearbeitet)

Gaststätten, Geschäfte, Betriebe vor und nach dem 2. Weltkrieg
Die älteren Wißkirchener Bürger kennen sie noch, die viele kleinen Geschäfte, Bäckereien, Metzgereien, Schreiner, Stellmacher, Schmiede und sonstige Handwerker. Damit sich die Jugend und unsere Neubürger vom Leben in Wißkirchen vor noch nicht allzu langer Zeit machen können, schreibe ich das auf, was ich in Erfahrung bringen konnte. Das was jetzt hier geschrieben steht ist vielleicht nicht immer ganz korrekt, aber Sie können mich korrigieren und verbessern.

Gaststätten
Wißkirchen hatte bis vor wenigen Jahrzehnten mindestens 4 Gaststätten.

Gaststätte Flosdorf-Kreuder
Zwei Häuser neben dem ehemaligen Dorfgemeinschaftshaus befand sich wohl die älteste Gaststätte von Wißkirchen. Vor dem 2. Weltkrieg hieß sie "Gaststätte Flosdorf", durch Heirat wurde sie dann in "Kreuder" umbenannt. Bei Kreuders gab es 2 Brüder, Willi und Clemens, die gemeinsam mit ihren Ehefrauen eine Gaststätte bzw. eine Metzgerei betrieben.
Schon lange vor der Jahrhundertwende gab es diese Gaststätte, denn viele Vereine haben sich hier gegründet, der Turnverein, der Gesangverein usw.
Im Saal wurden die großen Feste abgehalten. Hier traf man sich mehr als 100 Jahre zum weltlichen Teil des Medardusfestes, man turnte hier, spielte Theater, machte Radvorführungen, traft sich bis in die 80er Jahre zu unvergesslichen Karnevalsveranstaltungen, feierte Kirmes und probte im Gesangverein.
Der Saal von Flosdorfs bzw. Kreuders war über lange Zeit der zentrale Punkt für große Feiern in Wißkirchen. Die Gaststätte bei Kreuders war relativ klein, größer waren Schank- und Nebenräume zwei Häuser weiter in der Gaststätte Eversheim ........ .

Gaststätte Erversheim-Klein-Küpper-Lapiere-Samluck-Dorfgemeinschaftshaus
Denn hier im ehemalige Dorfgmeinschaftshaus war vor dem Krieg die Bäckerei und Gaststätte Eversheim. Im Krieg wurde die Bäckerei geschlossen und nur die Gaststätte wurde weitergeführt.
Die Gaststätte zum Schützenhaus bestand aus mehreren Räumen mit angebauter Kegelbahn. Im Jahre 1958 wurde dieses Lokal von der Familie Jean Klein gekauft.
Ab 1960 bis 1972 übernahm Kleins Tochter Marianne und ihr Ehemann Willi das Gasthaus. Es hieß jetzt Gaststätte Küpper. Feuerwehr und Sportclub hatten hier ihr Stammlokal.
Anschließend führte Maria Lapiere die Gaststätte bis 1984. Danach wurde die Gaststätte bis 1994 von Martha und Ulrich Samluck betrieben. Von 1994 bis 2006 wurden die Räume als Dorfgemeinschaftshaus genutzt.

Gaststätte Balthasar Schmitz (Ohm Bältes)
Im Jahr 1913 gründetet Balthasar Schmitz in der Wißkirchener Straße gegenüber dem Dorfkreuz eine Gaststätte. Mehr als 40 Jahre war „Ohm Bältes“ Wirt mit Herz und Verstand. Obwohl er sehr „leutselig“ war, das heißt, er war bei allen beliebt und bekannt, hatte er Sinn für Neuerungen und Erfindungen. So erfand er nützlich Dinge im täglichen Leben aber auch Dinge, die seinem Beruf als Wirt dienlich waren. Er destilliere neue Liköre und Schnäpse, erfand neue Geschmacksrichtungen bei Limonaden. Da er diese auch mit Erfolg vertrieb, entwickelte sich aus dem Wirt ein Händler, so dass bald der Grundstein für einen Getränkehandel gelegt war.
Aus der Gaststätte wurde der Getränkehändler, der die Grundlage für den noch heute existierenden Bierverlag Schmitz bildete. Mit dem Umzug in die neuen Gebäude des Getränkehandels im Jahre 1968 in die Harbigstraße wurde die Gaststätte in der Wißkirchener Straße geschlossen.

Gaststätte Krummbein (Chorus, Zimmermann, China Restaurant)
Die 3. Gaststätte des Dorfes lag an der Kommerner Straße. Auch hier gab es einen kleinen Saal.
Vor dem Krieg und während des Krieges war dort die Gaststätte Krummbein. Nach dem Krieg kaufte Peter Chorus die Gaststätte.
Hier hatten damals Taubenzüchter und Gartenbauverein ihr Stammlokal. In den 60er Jahren fand hier regelmäßig für die Jugend der „Cola- oder Twistball“ statt.
Fortgeführt wurde das Lokal von Anita, der Tochter von Peter Chorus und ihrem Mann Josef Zimmermann. Beide leiteten die Gaststätte bis in die 80er Jahre, als hier ein China-Restaurant eingerichtet wurde. Im Jahre 2008 wurde das Restaurant geschlossen.

Gaststätte „Stella Bar“
Die Stella Bar bestand ab dem Ende der 60er für ein Jahrzehnt am Trotzenberg, neben der Brücke „Zur Höll“. Sie gehörte der Familie Perleberg. Man führte in der Gaststätte belgisches Bier, das Stella Artoir. Da Euskirchen belgische Garnisonsstadt war, kamen hierher viele Soldaten, um sich bei belgischem Bier wie zu Hause zu fühlen.

Bäckereien
In Wißkirchen gab es 2 Bäckereien.
Bäckerei Eversheim (siehe Gaststätte)
Sie existierte bis zum 2. Weltkrieg, dann wurde sie geschlossen, die Gaststätte wurde weitergeführt.

Bäckerei Becker-Flosdorf-Jung - Zimmerei Jung
Die Bäckerei Flosdorf-Jung fand man gegenüber der Mitte des Dorfplatzes. Hier gabe es bis in die 60er Jahre Backwaren und Lebensmittel. Während Frau Jung den Lebensmittelladen führte, betrieb Herr Jung eine Zimmerei auf der Marathonstraße. Noch heute besteht der Lagerplatz, die Hallen und Unterständen. Heute sind hier Wohnwagen untergestellt.
Hier wurde bis in die 80er Jahre gezimmert.

Metzgereien
Wißkirchen hatte 2 Metzgereien

Metzgerei und Gaststätte Kreuder
Im Anwesen Kreuder war eine Gaststätte, als auch eine Metzgerei. Willi und Clemens waren beide Metzger, der eine führte die Gaststätte der andere die Metzgerei.

Metzgerei Schiffer
Auf der Mitte des Trotzenbergs fand man die Metzgerei und das Lebensmittelgeschäft Martha Schiffer. Es existierte bis in die 70er Jahre.

Lebensmittelgeschäfte
Eines der ältesten Geschäft aus dem Bereich war das Kolonialwarengeschäft Höper, es befand sich in der Treckgasse, direkt am Mühlenarm des Veybachs. Kolonialwaren waren Waren aus den Kolonien, wie Zucker, Kaffee, Tee, Gewürze, Tabak, Reis, Kakao usw. Bei Höpers gab es aber auch Kohlen und Kartoffeln.
In beiden Bäckereien Eversheim und Flosdorf und in der Metzgerei Schiffer gab es auch Lebensmittel.
Im Konsum, in dem sich heute die Pechfackelfabrik Strick befindet, gab es bis Ende der 60er Jahre Lebensmittel.
Der größte Lebensmittelhändler war seit etwa 1920 Peter Könen, gefolgt von einem Sohn Theo, der in seinem Edeka-Laden gemeinsam mit seiner Frau bis 1995 den Lebensmittelbedarf besonders für die älteren Bürger von Wißkirchen sicherstellte.

(hier wird noch ergänzt)
Schreiner und Stellmacher

Hufschmied

Schlosserei - Fahrzeugbau

Zimmermann

Schuster

Frisöre

Landwirte

Kohlenhandel

Baustoffe-Marmor

Fuhrunternehmer


Die Tongrube der Geschwister Sievernich
Bauer Sievernich, der Bauernhof lag direkt hinter der Kirche am Dorfrand, wollte 1938 einen neuen Kuhstall bauen , daher musste er eine neue Jauchegrube anlegen.
Als man nun diese Grube ausheben wollte, entdeckte man, dass man sich in eine mächtige Tonschicht eingraben musste. Die Nachkommen Sievernichs entwickelten aus dem Tonvorkommen eine Geschäftsidee. Es wurde die Firma Geschwister Sievernich gegründet. Diese Firma grub den Ton zunächst manuell, dann mit Hilfe von Baggern ab und transportierte ihn mit Loren auf einer kleinen Bahnstrecke zur Verladestation und verkaufte ihn z.B. an die Arloffer Tonwerke, an die Steinzeugwerke Euskirchen, an die Zülpicher Steinzeugfabrik Kammerscheidt und Stumpf und die Steinzeugfabriken in Frechen. Auch bei der Zinkverhüttung in Stolberg wurde der Ton sehr geschätzt. Man formte daraus die Abstichrinnen für das flüssige Metall.
Auf dem jetzigen Gelände der Firma Küpper und Hoffmann entstand eine beträchtliche Tongrube, die in den kommenden Jahrzehnten durch eine 2. Aufschließung am Enzener Weg erweitert wurde. Ab 1961 wurde der Betrieb der Tongrube durch eine Tiefbaufirma vergrößert.
Nach fast 50 Jahren wurden die Tongruben 1995 geschlossen. Die alte Tongrube, die lange zu einem kleinen Wasserbiotop geworden war, und die neue Erschließung auf der anderen Straßenseite der B266 wurden 1995 verfüllt und rekultiviert. Heute sind beide verfüllten Gruben Bestandteil des neuen Industriegebiets, das sich von Wißkirchen bis zu Autobahn erstreckt.
Noch heute werden spezielle Tone zur Auskleidung von Hochöfen in der Nähe der Burg Veynau abgebaut. Auf dem Gebiet von Wißkirchen findet man weitere mächtige Tonvorkommen, die in den 80er Jahren als Grundlage von mehreren Giftmülldeponien geplant waren.

Das sollte man auch wissen:
Giftmülldeponien in Wißkirchen und Umgebung
Da Wißkirchen über viele Gebiete verfügt, die mächtige Tonschichten enthalten, hatte man bei der Bezirksregierung geplant, auf diesen wasserdichten Unterlagen Giftmülldeponien für Filterstäube aus Verbrennungsanlage anzulegen. In unmittelbarer Nachbarschaft von Wißkirchen waren 2 Deponien, hinter dem Bahnübergang Richtung Modellflugplatz und nahe Burg Veynau, geplant. In Bürgerinitiativen mit vielen Aktionen, Versammlungen und großen Demonstrationen bis nach Köln haben die Bürger das Schreckgespenst aber abwenden können.

„Schwarzes Holz“
Da die Bürgerinitiative gegen die Giftmülldeponie sich unter anderem mit den geologischen Gegebenheiten um Wißkirchen befassen musste, stellte sie fest, dass Wißkirchen noch andere Besonderheiten hat.
Unter der Autobahnabfahrt befindet sich ein Braunkohlevorkommen, eine runde Braunkohlenlinse, die an dieser Stelle bis an die Oberfläche des Geländehangs vorstößt. Im Volksmund hieß dieses Gebiet "an der Hasekuul" (Hasengrube).
Von alten Mitbürgern wurde immer wieder erzählt, dass man in Notzeiten, wenn nach den Kriegen der Brennstoff knapp war, in der Nähe der jetzigen Autobahnauffahrt im Hang nach dem sogenannten „schwarzen Holz“ suchte. Wenn man hier ein wenig in den Hang grub, so fand man ein Braunkohleflöz, das man abbauen konnte. Die Bewohner Wißkirchens gruben das braunschwarze, nasse Holz, die Braunkohle, aus und transportierten es nach Hause. Wenn es getrocknet war, konnte man es zum Heizen verwenden.